Die Recherche des WB (Artikel vom Donnerstag, 7. 12.) machte publik, dass eine eindrückliche Zahl von Lastwagen – viele mit Gefahrengütern – aufgrund von Mängeln an den Fahrzeugen aus dem Verkehr genommen und für die Weiterfahrt über den Simplontunnel gestoppt werden musste. Besonders die bei allen erwähnten Lastwagen ungenügende Bremsleistung lässt erschaudern. Die erwähnten Fälle sind nur LKW, die kontrolliert wurden. Die Dunkelziffer von Strassenbrummern mit Mängeln ist vermutlich weit grösser.
Die Oberwalliser Gruppe für Umwelt und Verkehr OGUV erwähnte bereits in ihrem Leserbrief Ende Juni 2023, dass die sieben geplanten Massnahmen zur Risikoreduzierung der Roadmap 2025 zwar gut gemeint sind, aber keine Havarie verhindern. Nur ein Verbot der Gefahrenguttransporte am Simplon erhöht den Schutz der Bevölkerung. Es sei hier zu erwähnen, dass viele der Gefahrenguttransporte Transit-Transporte sind, nur ein Teil dieser Transporte hat ihre Quelle oder ihr Ziel im Wallis. Dementsprechend ist nach unserer Ansicht die Walliser Industrie nur zum Teil für die Transporte verantwortlich. Die grössten Mengen an Gefahrengütern, die über den Simplonpass gekarrt werden, sind internationale Transit-Transporte. Hier ist einzig und allein der Bundesrat gefragt.
Es ist nun wirklich an der Zeit, insbesondere im Wissen um die stetige Zunahme von Gefahrenguttransporte über den Simplonpass und um die vielen schwerwiegenden Mängeln an den LKW, ein Verbot für den Transport von gefährlichen Gütern über den Simplon zu sprechen. Die OGUV verlangt vom Kanton Wallis, so rasch wie möglich einen entsprechenden Antrag an den Bundesrat zu stellen.
Oberwalliser Gruppe für Umwelt und Verkehr OGUV