Gotthard-Märchen: Wer’s glaubt, wird selig!

Am 28. Februar entscheiden wir, ob am Gotthard ein 2. Strassentunnel gebaut und damit die Kapazität für Lastwagen verdoppelt werden soll. Ein solcher Tunnel käme die Schweiz teuer zu stehen:

1. Die Verdoppelung der Kapazität macht die Schweiz gegenüber der EU erpressbar. Beim zweiten oder dritten grösseren Stau wird der Druck wachsen, alle vier Spuren frei zu geben. Dann ist der Alpenschutz dahin. Es gilt dann freie Fahrt für Camions durch die Alpen.

2. Unter einer solchen Politik leidet auch das Wallis. Der Verkehr über den Grossen St-Bernard und insbesondere über den Simplon wird weiter ansteigen. In unschöner Regelmässigkeit verunfallen Lastwagen auf der Simplonpass-Strasse. Die Situation würde sich bei freier Fahrt über die Alpen noch verschlimmern.

3. Die Luftverschmutzung wird weiter anwachsen. Schon heute sind insbesondere im Tessin die Kinderärzte massiv besorgt. Mehr Lärm und noch schlechtere Luft sind der Bevölkerung in der Leventina, aber auch im Reusstal, nicht zuzumuten.

Gemäss Umfrage glaubt nur ein Drittel der Schweizerinnen und Schweizer, dass beim Bau von vier Spuren dann auch nur zwei genutzt werden. Bundesrätin Doris Leuthard und der Bundesrat haben ein Glaubwürdigkeitsproblem. Auch der Luzerner CVP-Ständerat Konrad Graber sagt: «Dort, wo er den geringsten Widerstand hat, bricht er durch». So wird es sein. Der Alpenschutz wird aus der Verfassung gefegt werden wie ein Wattebausch im Sturm. Deshalb: Nein zum Gotthard-Märchen und Nein zur 2.Röhre!