Der Nationalrat hat ein Postulat von Nationalrätin Viola Amherd angenommen. Dieses verlangt vom Bund eine Abklärung, ob und wie der Transport gefährlicher Güter von der Simplonpass-Strasse auf die Bahn verlagert werden kann.
Diese eher milde Forderung wurde von CVP-Bundesrätin Leuthard bekämpft. Wie sie auch schon einer Resolution der OGUV-Generalversammlung die kalte Schulter gezeigt hatte. Eine Koalition der geschlossenen Fraktionen von SP, CVP, Grünen und GLP brachte eine knappe Mehrheit für die Annahme des Postulats zustande. VertreterInnen der Alpeninitiative hatten dort gut geweibelt. Mit Ausnahme des SVP-Nationalrats Addor und des FDP-Vertreters Nantermod (Stimmenthaltung) stimmten alle Walliser Vertreter im Nationalrat für das Postulat. Das ist erfreulich.
Die Annahme des Postulats Amherd hält im Departement Leuthard den Druck aufrecht, die Verlagerung der gefährlichen Güter auf die Bahn an die Hand zu nehmen. Sobald der Bericht in der Folge des Postulats vorliegt muss aus unserer Sicht eine verbindliche Motion hinterlegt und durchgesetzt werden. Ansonsten die Anwohnenden der Simplonstrasse noch lange nicht ruhig schlafen können. Denn der nächste Unfall kommt bestimmt. Auch der Kanton ist gefordert: Schon mehrmals hat der Grosse Rat entsprechende Vorstösse gutgeheissen. Staatsrat Melly fährt aber lieber auf dem neuen Autobahnabschnitt Velo statt endlich am Simplon eine Lösung zu forcieren. Wir bleiben dran.