Mit dem Bau der 2. Röhre wird die Kapazität der Strasse am Gotthard verdoppelt. Wo heute 1 Million Lastwagen pro Jahr durchfahren, gäbe es neu auf den total vier Spuren in den Tunnels eine Kapazität für 2 Millionen Camions.
Gemäss den Befürwortern dürfen die beiden Tunnels nur je einspurig befahren werden. Die NZZ schrieb kürzlich, dass sich mit der Kapazitätserhöhung die Schweiz gegenüber der EU erpressbar mache. Dass nämlich die EU auf die Öffnung der vier Spuren dränge, wenn in Europa irgendwo der Verkehrsfluss klemmt. Und tatsächlich: Mittlerweile haben die EU-Kommisson und ihr Verkehrskommissar Siim Kallas aus Estland den Bau einer zweiten Röhre begrüsst, weil diese als Reservekapazität bei Engpässen auf den Strassenübergängen durch die Alpen in Europa dienen kann.
Es macht tatsächlich keinen Sinn, vier Spuren zu bauen und nur zwei zu benutzen. Beim ersten Stau nach dem Bau der beiden Tunnels wird der Ruf erschallen, den Schildbürgerstreich zu beenden und alle vier Spuren zu öffnen. Die Politik wird da nicht entgegenhalten können. So wird der Alpenschutzartikel wie der Strohhalm im Wind geknickt werden. Dann werden die EU-Laster frei durch die Schweiz brummen. Auch über den Simplon, der jetzt schon unter den Camions leidet. Wollen wir noch mehr brennende Lastwagen am Simplon? Nein – und auch deshalb Nein zur 2. Gotthardröhre!