Immer wieder kommt es auf der Simplonpass-Strasse Brig-Domodossola zu Lastwagenunfällen. Der Unfall vom Februar 2015 hat einmal mehr gezeigt: Der Simplonpass (2005 m) ist nicht geeignet für schwere Lastwagen und erst recht nicht für den Transport von gefährlichen Gütern.
Inzwischen haben sich verschiedene Akteure zu Wort gemeldet. Die Gemeinden wollen eine Taskforce. Etwas wenig, wenn man bedenkt, dass diese Pulverfassuhr seit Jahren tickt. Andere fordern den Einbau von Wärmedetektoren und eine obligatorische Fahrerausbildung. Wieder andere wollen rasche und sinnvolle Optimierungsmassnahmen und eine kantonale Krisenbewältigungsstrategie. Das ASTRA will eine Kleberkampagne starten, die die Chauffeure auf die Gefahren aufmerksam macht.
Das alles ist Kosmetik. Es braucht jetzt einen realen Eingriff, nämlich einen Verlad der Lastwagen auf die Bahn. Staatsrat Melly ist weitgehend untätig. Seine Parteikollegin und Bundesrätin Doris Leuthard schreibt, dass bei angepasster Fahrweise die Strecke auch mit gefährlichen Gütern sicher befahren werden kann. Mal schauen was sie mit dem Vorstoss von Viola Amherd macht, der ebenfalls eine Verlagerung auf die Bahn verlangt.
In Bern hat SP-Nationalrat Reynard den Lastwagenverlad gefordert, in Sitten Grossrätin Doris Schmidhalter-Näfen und Suppleantin Brigitte Wolf . Die OGUV ist seit Jahr und Tag am Thema. Wie lange geht es noch, bis es eine grosse Katastrophe gibt? Die hilflosen kosmetischen Massnahmen bringen keine reale Verbesserung. Nur ein Lastwagenverlad kann das Problem an der Wurzel lösen. Ein entsprechendes Postulat wurde in der März-Session in Sitten hinterlegt.