Jedes Jahr fahren weit über 80’000 Lastwagen über den Simplon. Davon sind rund 13’000 Camions mit gefährlichen Gütern beladen. Am Freitag ging auf der Simplonpass-Strasse schon wieder ein Lastwagen in Flammen auf.
Die Unfälle häufen sich. Dieses Mal wurden Waschmaschinen transportiert. Mit seinem starken Gefälle und einem Scheitel auf 2005 Meter Höhe eignet sich der Simplonpass für das Befahren mit Lastwagen nicht. Seit Jahren fordert deshalb die Oberwalliser Gruppe Umwelt und Verkehr von Bundesrätin Leuthard und dem zuständigen Staatsrat, am Simplon die Güter auf der Bahn zu transportieren. Bis anhin stiess die Forderung auf taube Ohren. Um die Gemüter zu beruhigen, werden kosmetische Verbesserungen an der Strasse vorgenommen, und den Chauffeuren werden Fahr-Kurse empfohlen. Doch Bundesrätin Leuthard und Staatsrat Melly, aber auch Sicherheitsdirektor Oskar Freysinger tun nichts, um die unhaltbare Situation zu beheben. Sie schlafen den Schlaf der Gerechten. Muss es viele Tote geben, bevor in Bern und Sitten die Wecker rasseln? Es ist unverständlich, mit welcher Unverfrorenheit die politisch Verantwortlichen mit der Sicherheit der Menschen und der Natur spielen.